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Aufrechterhaltung von Barrieren: Hochschule Düsseldorf muss handeln

Personen vom Incluversity Netzwerk
Personen vom Incluversity Netzwerk
Foto: Incluversity Netzwerk

Düsseldorf (kobinet) Im Rahmen eines Aktionstags an der Hochschule Düsseldorf machten Studierende und Vertreter*innen des Inklusionsnetzwerkes Incluversity auf Barrieren im Hochschulalltag aufmerksam. Mithilfe von abgeklebter Gebäudebeschilderung und gesprühten Bodenleitlinien auf dem Campus der Hochschule forderten sie die Verwirklichung der Behindertenrechtskonvention. "Eine barrierefreie Beschilderung für sehbehinderte Studierende stellt ein grundlegendes Recht dar. Der Zugang zu Hochschulbildung umfasst weit mehr als nur die Teilnahme an Lehrveranstaltungen und das Lernen. Er beginnt bereits damit, dass sich Studierende unabhängig und selbstständig in Hochschulgebäuden orientieren und bewegen können,“ erklärte Huyen Nguyen, eine sehbehinderte Studentin an der Hochschule Düsseldorf.

Das Inklusionsnetzwerk Incluversity hat mit einer Aktion an der Hochschule Düsseldorf auf die schwerwiegenden Barrieren für Menschen mit Sehbehinderungen und/oder Neurodivergenz hingewiesen. In den Hochschulgebäuden am Campus in Düsseldorf Derendorf wurden im Vorfeld des Aktionstages alle rein visuellen Schilder abgeklebt und im Außenbereich mit Kreidespray sinnvolle Routen für Bodenleitsysteme aufgemalt. Über zusätzliche Texte wurden die orientierungslosen Besucherinnen und Besucher darüber informiert, dass Menschen mit Sehbehinderungen aufgrund unzureichender Beschilderungen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden.

„Ohne Schilder haben wir Sehenden quasi keine Chance einen Raum zu finden. Für uns ist es heute schwierig. Und das nur für einen Tag. So schwer wird es blinden und sehbehinderten Mitgliedern unserer Hochschule jeden Tag dadurch gemacht, dass eine barrierearme Beschilderung fehlt. Die Aufrechterhaltung dieser Barrieren ist eine bewusste politische Entscheidung,“ erklärt Cansu Karaoglan von Incluversity. Incluversity fordert die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention.

Amie Savage vom Enthinderungsreferat des AStA erklärte weiter: „Barrierefreiheit ist eine Frage der Würde und der Gleichberechtigung. Hochschulen müssen allen Menschen zugänglich gemacht werden. So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.“ Im Detail fordert das Netzwerk das Präsidium der Hochschule auf, taktile und visuelle Orientierungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Räume und Gebäude anbringen zu lassen. Räume und Gebäude sollten eindeutig unterscheidbare Bezeichnungen haben, Eingänge farblich abgehoben und ein adäquates Bodenleitsystem eingerichtet werden. Bei der Planung seien Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen maßgeblich mit einzubeziehen.