
Foto: ABiD
BERLIN (kobinet) Der Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland "Für Selbstbestimmung und Würde" (ABiD) nimmt einen Unfall mit tödlichem Ausgang zum Anlass, nochmals nachdrücklich die berechtigten Anliegen von Menschen mit und ohne Behinderung bei der Bahn und anderen öffentlichen Verkehrsunternehmen endlich ernst zu nehmen und verständnisvoll praktikabel umzusetzen.
In Berlin war es an der U-Bahnstation Brandenburger Tor zu einem schrecklichen Unfall gekommen: Das Rollstuhlrad eines 68-Jährigen hatte sich beim Einsteigen zwischen Waggon und Bahnsteig verhakt. Bei der Abfahrt des Zugs wurde der Mann demnach mehrere Meter mitgeschleift, prallte am Ende des Bahnsteigs gegen eine Absperrung und stürzte auf die Gleise. Dabei erlitt er derart schwere Verletzungen, dass er, wie die Polizei mitteilte, noch vor Ort verstarb.
Der Vorsitzende des ABiD Marcus Graubner war zu dieser Zeit mit der DB auf dem Weg zu einer Sitzung des Deutschen Behindertenrates. Dort berichtete er von einem Workshop zur Sicherheit auf dem Bahnsteig. Die Nachfragen der Menschen mit Behinderung nach mehr Sicherheit, Selbstständigkeit und Barrierefreier Mobilität wurden von den Vertretern der DB lediglich
zur Kenntnis genommen. Eine solche Reaktion empfinden die ABiD-Mitglieder, wie Graubner berichtet, als unfassbar schlimm. Sie sind tief erschüttert und fordern, Maßnahmen zur Sicherheit aller Reisenden ernst zu nehmen und umzusetzen sowie Mängel kurzfristig abzustellen.