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Junge Menschen Behinderung vertreten sich selbst und haben Ideen, wie Inklusion gelingen kann

Selbstvertretung junger Menschen mit Beeinträchtigung am 8.122024
Selbstvertretung junger Menschen mit Beeinträchtigung am 8.122024
Foto: jumemb

Uder (kobinet) Schon zum vierten Mal haben sich junge Menschen mit Behinderungen aus ganz Deutschland vom 6. - 8. Dezember 2024 in der Bildungsstätte Eichsfeld in Thüringen getroffen. Junge Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen im Alter zwischen 13 und 27 Jahren haben sich über ihre Vorstellungen von Inklusion und Teilhabe ausgetauscht. Gemeinsam mit erfahrenen Aktivisten der Behindertenbewegung haben sie bei dem Treffen überlegt, wie sie ihre Ideen auch Politiker*innen vermitteln können. Seit fast zwei Jahren haben die Mitglieder der Gruppe ihre Vorstellungen von einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe in vielen Gremiensitzungen, aber auch bei Fortbildungen für Jugendamtsmitarbeitende eingebracht. "Einige unserer Forderungen konnten wir bereits im Kabinettsentwurf zur Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (IKJHG) vom 26. November 2024 wiederfinden. Dass wir ohne unsere Eltern mit Gleichaltrigen Zeit verbringen können, ist uns besonders wichtig. Dafür brauchen einige von uns angemessen bezahlte Assistenz als Teilhabeleistung. Wir müssen schon als Jugendliche lernen können, wie wir die Assistenzkräfte anleiten. Diese Fähigkeiten können wir später im Arbeitsleben auch gut nutzen“, so Lilith Fendt und Lukas Hernicht aus München, die im Oktober 2024 zur Verbändeanhörung nach Berlin gereist waren.

Wichtig ist ihnen, dass gute Erfahrungen bei inklusiver Beschulung nicht von Lehrer- und Elternverbänden kaputtgeredet werden. „Wir wollen mit nichtbehinderten Jugendlichen zusammen lernen und Freunde finden. Dafür brauchen wir das gut qualifizierte Personal der Förderschulen an den Regelschulen. Nur dort lernen wir, was leben mitten in der Gesellschaft heißt. Dann können wir später unsere Fähigkeiten auch im Arbeitsleben besser einbringen“, sagte Justus Lauer (15 J.), der die Gruppe moderierte. Nun ist es wichtig, dass die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe nicht mit dem Regierungswechsel auf Eis gelegt wird. Die jungen Menschen mit Behinderungen bringen ihre Ideen auch weiterhin in die Diskussionen über den Gesetzentwurf ein. Sie wollen bereits im Wahlkampf nachfragen, welche Parteien das Recht auf Teilhabe aller Menschen ernsthaft umsetzen werden.

Kontaktdaten und Informationen über die Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit und zu weiteren Treffen gibt’s unter: www.jumemb.de

Link zu den Forderungen der Selbstvertretung junger Menschen mit Beeinträchtigungen