Berlin (kobinet) Die 36 Projekte, die bisher durch das Förderprogramm zur Verbesserung der Antidiskriminierungsberatung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) mit dem Titel "respekt*land" unterstützt werden, erleben derzeit hautnah, was es bedeutet, wenn eine Regierungskoalition zerbricht. So wie viele andere Initiativen stehen sie voraussichtlich vor dem Aus, wenn sich nicht noch Mittel und Wege bzw. engagierte Akteur*innen finden, die die Finanzierung durch den Bund für 2025 sicherstellen. Und dabei war nach der Einigung für die Weiterförderung der Projekte im zuständigen Bundestagsausschuss zuletzt Aufatmen angesagt. Doch nach dem Koalitionsbruch ist nichts mehr wie vorher.
Die für den 23. Februar 2025 anvisierte Bundestagswahl und die damit für den 16. Dezember 2024 verbundene Vertrauensfrage mit nachfolgender Auflösung des Bundestages lässt all denjenigen, die sich noch für eine Weiterfinanzierung der Antidiskriminierungsberatungsprojekte einsetzen, nur noch wenig Zeit, um eine Lösung für 2025 zu finden. Die zivilgesellschaftlichen Förderprojekte werden damit in eine entscheidende Krise gestürzt. Das ist für viele Projekte ein fatales Signal in Zeiten, wo Rechtsextremisten und Populisten verstärkt die engagierte Zivilgesellschaft zur Zielscheibe ihrer Angriffe und Bedrohungen machen.