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Projekt „Inklusive Bildung“ darf nicht scheitern

Wappen Bundesland Niedersachsen
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Foto: Gemeinfrei, public domain

HANNOVER (kobinet) Über das „Projekt Inklusive Bildung“ sollen sechs Menschen aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) in enger Kooperation mit Hochschulen binnen drei Jahren zu Bildungsfachkräften qualifiziert werden. Angestrebt wird, dass diese Fachkräfte nach der Qualifizierung Studierenden sowie Lehr-, Fach- und Führungskräften die spezifischen Bedarfe und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen durch erworbene qualifizierte Expertise in eigener Sache vermitteln. Auf diese Weise werden Menschen ohne Behinderungen für die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen sensibilisiert und es werden große Effekte zur Kompetenzentwicklung bei Menschen ohne Beeinträchtigungen erzielt.

Mit diesem Projekt werden Menschen mit Beeinträchtigungen aus einer WfbM für den allgemeinen Arbeitsmarkt weiterqualifiziert. Sie sind als Experten und Expertinnen in eigener Sache zum Thema Inklusion in ganz Niedersachsen unterwegs.

Bildungsfachkräfte gibt es bereits in vielen anderen Bundesländern, wie in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In Niedersachsen gibt es sie bisher aber leider nicht.

In Niedersachsen droht das Projekt nun aber zu scheitern, da die Mittel für die Ausbildung der Bildungsfachkräfte im Haushalt 2025 und für die Folgejahre in Höhe von zirka 1,2 Millionen Euro auf der Haushaltsklausur der Landesregierung im Sommer 2024 nicht bewilligt wurden.

Dies bedauern die Niedersächsische Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Annetraud Grote, der Landesbeirat für Menschen mit Behinderungen und der Landesgeschäftsführer des Lebenshilfe Landesverbands Niedersachsen Niedersachsen, Frank Steinsiek, zutiefst. Der Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe Niedersachsen Steinsiek erklärt dazu: „Es gibt einen Widerspruch: Das Projekt „Inklusive Bildung“ wurde bereits im letzten sowie auch in dem neuen Aktionsplan des Landes Niedersachsen als wichtiges Ziel als Maßnahmen ausdrücklich benannt. Nun muss es hierfür auch eine finanzielle Förderung geben.“