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Klartext bei frontal zur Ausbeutung in Behindertenwerkstätten

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Foto: ZDF frontal

Mainz (kobinet) Die Diskussion ist nicht neu, die Argumente liegen längst auf dem Tisch. Nun wurde im Fernsehmagazin frontal des ZDF Klartext über das miserable Entgelt von durchschnittlich 226 Euro im Monat in Werkstätten für behinderte Menschen und die geringe Vermittlungsquote von 0,35 Prozent pro Jahr auf den allgemeinen Arbeitsmarkt geredet. Und es wurden Alternativen aufgezeigt, wie es anders gehen könnte, wenn dies gewollt wäre. Die Rede ist von dem gut 8minütigen Fernsehbericht des Politikmagazin frontal vom 23. Juli 2024 mit dem Titel: "Ausbeutung in Behindertenwerkstätten? Vernachlässigte Inklusion". Der ZDF-Beitrag kann im Internet angeschaut werden. Zu Wort kommen in dem Beitrag u.a. Jürgen Dusel, Dr. Leander Palleit und Katrin Langensiepen, sowie Betroffene, die Alternativen zur Werkstatt gefunden haben, bzw. mit der Beschäftigung in den Werkstätten nicht zufrieden sind.

Link zum Fernsehbeitrag des ZDF-Magazin frontal zur Situation in Werkstätten für behinderte Menschen

Der Beitrag ist vor allem auch deswegen hochaktuell, weil es immer noch Chancen für eine Reform des Werkstättensystems in Deutschland und für die Schaffung verbesserter Möglichkeiten für Alternativen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gibt.

Lesermeinungen

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2 Lesermeinungen
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Sabrina Mevis
27.07.2024 19:24

Wir dachten immer, Ausbeutung wäre Kinderarbeit, Sklaverei – die es teils heute noch gibt – oder die Unterdrückung von Frauen durch ihre Ehegatten. Jetzt wissen wir, Ausbeutung ist die Beschäftigung von Personen in Werkstätten, von denen viele auf dem normalen Arbeitsmarkt vermutlich keine Beschäfitung finden würden oder das vielleicht auch nicht wollen. Da wird also Miete, ein Großteil der Lebenshaltungskosten und die Krankenversicherung übernommen, gleichzeitig gibt es eine Tagesstruktur durch einfache Tätigkeiten sowie einen Anspruch auf einen früheren Renten-Eintritt. Schon schlimm, dieser deutsche Sozialstaat, dass es so was zulässt.
Hat eigentlich jemand mal systematisch untersucht, was die Mitarbeitenden tatsächlich wollen? Also nicht einfach Vorzeige-Personen, die das doof finden, die gibt es sicherlich. Mir ist leider die Stelle in der BRK nicht bekannt, die fordert, dass solche Einrichtungen komplett abgeschafft werden müssen, vielleicht hilft mir mal jemand auf die sprünge.

Marion
Antwort auf  Sabrina Mevis
28.07.2024 13:33

Solche Untersuchungen gibt es und die wurden im letzten Jahr auch veröffentlicht, sogar medial drüber berichtet. Fand nur leider im Frontal-Bericht keinen Platz.

Übrigens: 86% der WfbM Beschäftigten wollen in dem geschützten Raum auch bleiben.
Warum das dann mit der Bezahlung so ist, auch darüber hat es bereits einen Beitrag gegeben, nur leider hat Frontal auch diesen nicht berücksichtigt und so sind viele Fakten (vielleicht auch gewollt?) verschwiegen worden.