HAMBURG (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung hat der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) eine Kampagne zur Sensibilisierung für den Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen gestartet. Dieser macht damit auf die Probleme im Umgang mit seheingeschränkten Menschen aufmerksam und klärt mit einem Animationsfilm auf.
Oft wissen Menschen nicht, wie sie blinde und sehbehinderte Menschen am besten ansprechen und ihre Hilfe anbieten. Es bestehen Unsicherheiten in der Wortwahl. Darf man zum Beispiel „sehen“ sagen? Wie spreche ich eine blinde Person direkt an? Alltagssituationen werden ebenfalls häufig falsch interpretiert. Vielleicht steht ein Mensch mit dem Langstock an einem Fußgängerübergang, weil er auf jemanden wartet – nicht, weil er sich nicht traut, eigenständig die Straße zu überqueren. Oder eine betroffene Person zögert beim Halt der U-Bahn, weil sie sich darauf konzentriert, akustisch das Öffnen einer Tür zur Orientierung wahrzunehmen.
Sehende Passanten können diese Situationen falsch interpretieren. Blinde und sehbehinderte Menschen erleben jedoch immer wieder, dass sie dann ungefragt angefasst werden, um über eine Straße geleitet oder in Busse und Bahnen gebracht zu werden.
Es gibt viele Situationen, in denen blinde und sehbehinderte Menschen Hilfe benötigen. Gleichzeitig entscheiden die Betroffenen gerne selbst, in welcher Lage sie die Unterstützung einer sehenden Person brauchen und wann nicht.
Der BSVH möchte Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang miteinander abbauen und zu einem respektvollen gesellschaftlichen Miteinander beitragen. Dazu hat der Verein ein Erklärvideo erstellt und darüber hinaus weitere ausgewählte Tipps zusammengestellt.