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DVfR-Reha-Auszeichnung für Bildungsinstitut zum selbstbestimmten Leben bifos

Prof. Sigrid Arnade, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann,, Juliane Harms und Barbara Vieweg mit Medaille und Urkunde
Prof. Sigrid Arnade, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann,, Juliane Harms und Barbara Vieweg mit Medaille und Urkunde
Foto: DVfR

Berlin (kobinet) Die Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille für besondere Leistungen in der Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen wurde in diesem Jahr an das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) mit Sitz in Jena verliehen. Durch Informationen, Weiterbildungen und Forschungsprojekte stärkt das Institut die Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben (Empowerment) und die Selbstvertretung von Menschen mit Beeinträchtigungen nach dem Grundsatz "Nichts über uns ohne uns!" heißt es vonseiten der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR), die dem bifos die Auszeichnung Mitte November in Berlin verliehen hat.

„Seit 1994 fördert das Institut die Inklusion, das Selbsthilfepotenzial, das Empowerment und selbstbestimmte Leben von Menschen mit Behinderungen durch Tagungen und Weiterbildungen. Eine Online-Akademie bietet Weiterbildungen auch digital an. bifos entwickelte ein Ausbildungs-Curriculum für das Peer Counseling, also die Beratung von Menschen mit Behinderungen durch ebenfalls betroffene Personen, und führt dazu seit vielen Jahren erfolgreich Weiterbildungen durch“, heißt es in der Presseinformation der DVfR zur Preisverleihung.

Die Laudatorin Prof. Dr. Sigrid Arnade, Vorsitzende des Sprecherinnenrats beim Deutschen Behindertenrat, ist langjährige Wegbegleiterin des bifos. Sie unterstrich, dass das Institut „wesentlich dazu beigetragen hat, Peer Counseling in Deutschland zu etablieren und zu verbreiten, so dass das Peer Counseling schließlich mit der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung seine politische Anerkennung gefunden hat.“ Die durch die Aktion Mensch geförderte bifos-Weiterbildung „Empowerment zur Selbstver­tretung behinderter Menschen“ unterstützt Betroffene sich in Organisationen der Zivil­gesellschaft zu engagieren, um ihre Interessen in politischen Gremien zu vertreten. Die Bildungs­angebote stehen allen behinderten Menschen unabhängig von der Art der Beeinträchtigung offen.

Barbara Vieweg, Geschäftsführerin des bifos, dankte für die Anerkennung der Arbeit durch die verliehene Auszeichnung. Sie betonte in ihrer Danksagung u.a. die Bedeutung der partizipativen Forschung. bifos ist Gründungsmitglied des „Aktionsbündnisses Teilhabe­forschung“ und engagiert sich in der Arbeitsgruppe „Expert*innen in eigener Sache“. Mit Unterstützung des Aktionsbündnisses konnte bifos das Projekt „An Wissenschaft und Forschung teilhaben“ durch­führen. Damit hat bifos die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen an der Entwicklung von Forschungsthemen sowie an wissenschaftlichen Studien angestoßen, die das Institut auch zukünftig fördern wird. bifos ist eng mit der „Selbstbestimmt-Leben-Bewegung“ behinderter Menschen in Deutschland und der internationalen Behindertenbewegung verbunden. Das Institut ist Mitglied des Dach­verbandes Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V. − ISL, heißt es weiter in der Presseinformation der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR).

Link zur Presseinformation und weiteren Infos