Menu Close

Armutsfalle Pflege und Befürchtung einer hohen Dunkelziffer

Logo VdK Nordrhein-Westfalen
Logo VdK Nordrhein-Westfalen
Foto: VdK Nordrhein-Westfalen

DÜSSELDORF (kobinet) Mit den aktuellen Zahlen des Statistischem Landesamt in der Hand befürchtet der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Sozialverbandes VdK mit dem Blick auf die Zahl der pflegebedürftigen Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben und die Hilfe zur Pflege benötigen, viele direkte Wege in die Armutsfalle. Im Vergleich zu 2021 sind die staatlichen Zuschüsse gesunken. Nun können immer noch mehr als 60.000 Menschen die Pflegeheimkosten nicht alleine aufbringen und sind auf Sozialhilfeleistungen angewiesen. Das sind nach Angaben dieses Sozialverbandes nach wie vor zu viele Menschen in NRW.

Insbesondere der Anstieg im Bereich der häuslichen Pflege bereitet dem VdK große Sorge. „Wir befürchten, dass die Dunkelziffer viel höher sein wird, da nicht alle Menschen Hilfe vom Staat beantragen wollen und können,“ stellt der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge mit dem Blick auf diese Zahlen fest.

Die Zahl der Personen, die Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen bezogen haben, lag Ende 2022 bei knapp 12.000 Personen; das waren 3,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Landesamt weiter mit. „Preissteigerungen für die stationäre Unterbringung oder für ambulante Dienste können nur noch von wenigen Pflegebedürftigen und ihren Familien aus eigener Kraft finanziert werden. Das wissen wir aus unserer täglichen Beratungspraxis. Deshalb machen wir uns als Sozialverband VdK weiterhin nachhaltig für eine Deckelung der Eigenanteile und die Einführung einer Pflegevollversicherung stark“, bekräftigt Horst Vöge, der zugleich als Vizepräsident auf Bundesebene aktiv ist.

Die Menschen in NRW müssen sich flächendeckend auf gute, unabhängige Pflegeberatung verlassen können und ausreichend Plätze zur Kurzzeit-, Verhinderungs- sowie Tagespflege abrufen können. Das ist vor allem auch für die mehr als 300.000 demenzkranken Menschen und ihre Angehörigen von besonderer Bedeutung,“ so Horst Vöge anlässlich des heutigen Welt-Alzheimertages.