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NAH.SHUTTLE: On Demand Service kann per Gebärden-Telefonat gebucht werden

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Foto: public domain

Kiel (kobinet) Das Spektrum der Barrierefreiheit ist beim NAH.SHUTTLE um eine Facette reicher geworden. Schwerhörige und gehörlose Menschen können ihre Fahrten mit On-Demand-Diensten per Telefon buchen, falls sie keine NAH.SHUTTLE-App haben. Dafür nutzen Sie den "Tess“-Relay-Dienst, der Telefonate mithilfe eines Gebärdensprach-Dolmetschers ermöglicht. Ein*e Dolmetscher*in ruft bei NAH.SHUTTLE an und übersetzt via Videotelefonie simultan das Gespräch zwischen der Person mit Hörbeeinträchtigung und dem Kundenservice, um die Buchungsdetails zu klären und die Fahrt zu buchen. Die Anregung dazu, den Dienst einzubinden, kam aus dem Rendsburger Arbeitskreis für Menschen mit Behinderung. Darauf weist Ina Michael von der NAH.SH GmbH in Kiel hin.



Michaela Pries, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung von Schleswig-Holstein erklärte dazu: „Mit großem Interesse habe ich erste Erfahrungsberichte zu den Shuttle-Diensten verfolgt. Es werden dort neue Wege zur barrierefreien Beförderung erprobt, die sich gerade blinde Menschen und mobilitätseingeschränkte Personen für das ganze Land wünschen. Ich freue mich sehr, dass nun auch der vielfach bewährte Tele-Dolmetschdienst für gehörlose Menschen zur Buchung von Fahrten zur Verfügung steht. Wir erreichen damit eine bessere Teilhabe und kommen auf dem Weg zur Inklusion einen guten Schritt voran.“

NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck erklärte: „Moderne Mobilität ist nicht nur nachhaltig, sondern auch inklusiv und barrierefrei. Ich freue mich, dass die On-Demand-Dienste durch Anregungen der Menschen aus Schleswig-Holstein immer besser werden. Die Nutzungszahlen zeigen uns sehr deutlich, dass attraktiver Nahverkehr auch außerhalb der großen Städte funktioniert.“

Der Tele-Dolmetschdienst „Tess“ wurde im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten-Selbsthilfe und Fachverbände e.V. und der Deutschen Telekom AG aufgebaut und ist auch für die Buchung der NAH.SHUTTLE-Mobilitätsangebote nutzbar. Menschen mit Hörbeeinträchtigung benötigen die „Tess“-Software auf einem Ihrer elektronischen Endgeräte und eine stabile Internetverbindung für das Videotelefonat mit dem Dolmetsch-Dienst. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es in den FAQ auf www.nahshuttle.de.

Die On-Demand-Dienste des NAH.SHUTTLE sind sofort buchbare, voll-flexible Nahverkehrsangebote ohne Linien- und Fahrplanbindung, die bestehende und virtuelle Haltestellen anfahren. Barrierefreiheit und Inklusion wurde von Anfang an groß geschrieben in der Konzeption der Shuttle-Dienste: Rollstuhlgerecht sind die Fahrzeuge schon seit Betriebsstart, auch Rollatoren oder Kinderwägen können problemlos transportiert werden. Die Buchung ist per App oder per Telefonat möglich, wie der Anbieter mitteilt.

NAH.SH kooperiert mit Kommunen aus dem gesamten Bundesland Schleswig-Holstein, um deren On-Demand-Mobilitätsprojekte in der NAH.SHUTTLE-App zu bündeln: „remo“ in der Region Rendsburg, „Smartes DorfSHUTTLE“ im Amt Süderbrarup und „Lüttbus“ im Amt Mittleres Nordfriesland. Partner im Pilotprojekt sind neben NAH.SH und dem Land Schleswig-Holstein die Kreise Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland sowie das Amt Süderbrarup.

Mehr Infos zum Nahverkehr im echten Norden gibt’s unter www.nah.sh und www.nahshuttle.de.