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ABiD Institut und Rosa-Luxemburg-Stiftung laden zu Kolloquium ein

Logo mit den Buchstaben IB&P sowie dem Text ABiD-Institut Behinderung & Partizipation
Logo des ABiD-Institut Behinderung & Partizipation
Foto: ABiD-Institut B&T

BERLIN (kobinet) Das Institut "Behinderung und Partizipation" des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland und die Rosa-Luxemburg-Stiftung laden zum 24. März 2023 nach Berlin ein. Nach dem 1. Kolloquium im Dezember 2022, das im Gedenken an Dr. Ilja Seifert gestanden hatte und an Menschen mit Behinderungen in Ostdeutschland erinnerte, wird nun das zweite Kolloquium die Rolle von Menschen mit Behinderungen bei den Volkskammerwahlen im Jahr 1990 beleuchten.

Dementsprechend lautet das Thema dieses zweiten Kolloquiums „Die Rolle von Menschen mit Behinderungen bei der Wahl der Volkskammer den DDR am 18. März 1990“. Diese Veranstaltung ist somit ein weiterer Schritt, das Material aus dem umfangreichen Nachlass von Dr. Ilja Seifert zur Aufarbeitung der Geschichte der Behindertenbewegung in der DDR sowie in Ostdeutschland nach der Deutschen Einheit zu nutzen.

Das ist wohl auch dringend angebracht, da, wie der Historiker und IB&P-Vorsitzende Dr. Karsten Lippmann bestätigt, das bisher eben kaum jemand gründlich und vor allem mit Bezug auf ostdeutsche Quellen und Erfahrungen getan hat. So kommt die Darstellung des Lebens von Menschen mit Behinderungen in der DDR sowie der Behindertenpolitik der DDR wie auch zum Leben von Menschen mit Behinderungen in der BRD in offiziellen Veröffentlichungen bisher kaum vor. Eine historische Forschung zum Leben von Menschen mit Behinderungen in der DDR und der Zeit der Wende bietet also noch viele Möglichkeiten. Das ABiD-Institut „Behinderung und Partizipation“ hat mit dem Nachlass seines Gründers Ilja Seifert gute Voraussetzungen, hier einen guten Anfang zu machen.

In der Wendezeit war Ilja Seifert einer der Begründer des Berliner Behindertenverbandes sowie des Behindertenverbandes der DDR, welcher dann als Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland „Für Selbstbestimmung und Würde“ (ABiD) weiterarbeitete. Drei Personen mit sichtbaren Behinderungen wurden am 18. März 1990 in die letzte Volkskammer der DDR gewählt. Darunter Ilja Seifert, der dann ab dem 3. Oktober 1990 auch dem Deutschen Bundestag angehörte. Ilja Seifert war also Mitglied der Volkskammer der DDR sowie des Deutschen Bundestages. Zudem war er lange Zeit in Gremien wie dem Deutschen Behindertenrat und dem Europäischen Behindertenforum tätig. Aus allen diesen Jahres gibt es ein umfangreiches Arbeitsarchiv sowie ein reicher Schatz an Lebenserfahrung in Form seiner literarischen Werke, der unbedingt aufgearbeitet werden sollte. Dieses Kolloquium ist nun ein weiterer Schritt dazu, diese Arbeit mit ganzer Kraft in Angriff zu nehmen. In dieser Veranstaltung werden jetzt der Historiker und IB&P-Vorsitzende Dr. Karsten Lippmann, ein Vertreter der Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie der damalige Mitarbeiter von Ilja Seifert, Dr. Sigfried Hegenbarth, über ihre Erfahrungen bei der Arbeit nach der Deutschen Einheit berichten sowie Anregungen dazu geben, wie mit dem Erbe von Ilja Seifert weiter gearbeitet werden sollte.

Das Kolloquium findet in der Zeit von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Haus der Rosa-Luxemburg-Stiftung gegenüber dem Ostbahnhof in Berlin statt. Weitere Einzelheiten dazu können im Kalender der „kobinet-Nachrichten“ nachgelesen werden. Eine Teilnahme ist ebenfalls online möglich. Um den entsprechenden Link bekommen zu können, ist eine Anmeldung per E-Mail bis zum 22. März 2023 erforderlich.