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Barrierefreiheit bleibt im Alltag ein Fremdwort

Landkarte Lage Nordrhein-Westfalen in Deutschland
Lage Nordrhein-Westfalen in Deutschland
Foto: Gemeinfrei https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggen_und_Wappen_der_L%C3%A4nder_der_Bundesrepublik_Deutschland

DÜSSELDORF (kobinet) Die Zahl der Menschen mit Behinderung ist auch in Nordrhein-Westfalen gestiegen. Der Sozialverband VdK dieses Bundeslandes fordert deshalb rechtlich verbindliche und überprüfbare Regelungen für das Schaffen von Barrierefreiheit.

Menschen mit Behinderungen finden keinen Zug oder Bus, der sie befördern kann. Sie finden keine Wohnung, in der sie selbstbestimmt leben können und sie finden auch keinen Arzt, der sie behandeln kann. „Das ist bittere Realität für Menschen mit Behinderung, Tag für Tag. In den Bereichen Wohnen, Mobilität, Gesundheitsversorgung und Digitales werden diese Personen immer noch ausgegrenzt. Das darf nicht sein“, kritisiert der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung.

„Barrierefreiheit ist und bleibt im alltäglichen Leben eben oftmals leider immer noch ein Fremdwort. Selbst da, wo sie gesetzlich geregelt ist“, sagt Horst Vöge, „ob im ÖPNV, beim Wohnungsneubau oder bei der Errichtung von öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Einkaufszentren, Sportstätten oder Arztpraxen – die barrierefreie Umsetzung ist oft mangelhaft.“

Und der Kreis der Betroffenen wird immer größer. Denn nach einer aktuellen Mitteilung des Statistischen Landesamtes IT.NRW ist die Zahl der anerkannt schwerbehinderten Menschen in Nordrhein-Westfalen auf mehr als 1,92 Millionen Menschen angestiegen (Ende 2021). Das sind fast elf Prozent der Bevölkerung dieses Bundeslandes. Bei mehr als der Hälfte (51,0 Prozent) der Menschen war eine körperliche Behinderung die schwerste Art der Behinderung, bei rund 7,5 Prozent war es eine Seh- oder Hörbeeinträchtigung.

Hohe Erwartungen setzt der VdK in die von der Bundesregierung verabschiedete Bundesinitiative Barrierefreiheit.

Horst Vöge nimmt aber auch die NRW-Politik in die Pflicht. „Die angestrebte Weiterentwicklung der rechtlichen Regelungen zur Umsetzung der Barrierefreiheit ist überfällig. Auch auf Landesebene müssen die entsprechenden Gesetze überarbeitet werden – und endlich verbindlich, überprüfbar und bei Nichteinhaltung mit harten Sanktionen geregelt werden“, sagt der Vorsitzende des VdK-Landesverbandes..