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Erstes Getreide-Schiff verließ Odessa

Foto zeigt UNO-Generalsekretär
UNO-Generalsekretär
Foto: UN Photo/Rick Bajornas

Berlin (kobinet) Zum ersten Mal seit Monaten hat heute eine Schiffsladung mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen. UNO-Generalsekretär António Guterres begrüßte die Abfahrt des Schiffes. Er hoffe, dass dies "das erste von vielen Handelsschiffen" sei und das Wiederanlaufen des ukrainischen Getreideexports der "weltweiten Nahrungsmittelsicherheit die dringend benötigte Stabilität und Erleichterung verschaffen wird, vor allem dort, wo die humanitäre Lage besonders labil ist".

Das mit Mais beladene Frachtschiff „Razoni“ war am Morgen in Richtung Libanon aufgebrochen, berichtete die tagesschau. Das Frachtschiff fährt unter der Flagge des westafrikanischen Staates Sierra Leone.

„Das ist ein Hoffnungsschimmer“, sagte ein Sprecher des Bundesaußenministeriums in Berlin zu dem ersten Getreide-Export aus der Ukraine per Schiff seit Kriegsbeginn. Dies sei zu begrüßen. Nun sei es wichtig, dass weitere Schiffe aus ukrainischen Schwarzmeer-Häfen auslaufen könnten. Außerdem müsse an alternativen Routen gearbeitet werden, um den Getreide-Stau aufzulösen.

Sowohl Russland als auch die Ukraine hatten in Istanbul getrennt voneinander entsprechende Vereinbarungen unter Vermittlung von Guterres unterzeichnet. Der UNO-Generalsekretär sagte in Istanbul, das Abkommen ebne den Weg für große Lebensmittelexporte aus drei wichtigen ukrainischen Häfen.

Die Ukraine könnte insgesamt 20 Millionen Tonnen Getreide aus der Ernte des Vorjahres exportieren. Es seien Vorräte im Wert von rund zehn Milliarden US-Dollar eingelagert. Die Kriegsparteien haben sich fast fünf Monate nach dem russischen Überfall auf die Ukraine erstmals auf eine größere Übereinkunft verständigt.

Ein Ende der Blockade der ukrainischen Agrarexporte durch das Schwarze Meer würde sicherzustellen, dass Lebensmittel aus der Ukraine auf die Weltmärkte gelangen. Die Afrikanische Union begrüßte das Abkommen. Viele afrikanische Länder importieren mehr als die Hälfte ihres Weizens aus Russland oder der Ukraine. Die Vereinten Nationen haben vor massiven Hungersnöten gewarnt.